Die OP – Machen wir mal das Beste draus!

Ich war müde. Aber weniger aufgeregt als das letzte Mal, als ich all diese Untersuchungen machen lassen musste. Schließlich wusste ich, wie verdammt gut die Chemo angeschlagen hatte. Mein Alien war per Ultraschall nicht mehr auffindbar. Mein Gedächtnis und Konzentrationsvermögen hat es aber ein Stück weit mitgenommen. Dafür hat es mir eine Vorahnung zurückgelassen, wie die Wechseljahre werden könnten. Egal. Der nächste Schritt stand auf dem Programm: Die Op!

Und bevor man diese nun wirklich in Angriff nehmen würde, war das Nachstaging angesagt. Diesmal schien alles besser organisiert zu sein. Viel kürzere Wartezeiten und kaum mehr als fünf Minuten die man mal sitzen konnte. So erfuhr ich auch rasch, dass im Oberbauch alles tutti und mein Herz auch nach dem Sitzenlassen meines Ex-Freundes nicht gebrochen war. Ich lachte schallend auf, als man mich fragte, ob ich denn viel Sport machen würde. Ich hätte eine Sportlervene. Gerade weil ich etwas das halbe Jahr zuvor gefühlt nur gelegen habe. Oder um einen guten Freund zu zitieren: Julia ist vom Sternzeichen Faultier mit Aszendent Siebenschläfer.

Nach dem MRT durfte ich noch die Anästhesistin kennen lernen. Eine lustige Frau. Als ich wissen wollte, warum man immer nach lockeren Zähnen gefragt wird, erklärte sie mir, dass es passieren kann, dass man unter Vollnarkose auf den Tubus beißt. Aber so blöde Sachen solle ich einfach lassen, sowas fangen wir gar nicht erst an. Sie hatte eine Art an sich, die ich sehr mag. Ich vertraute ihr und lehnte Beruhigungsmittel ab. Schließlich konnte ich mich lange genug auf das vorbereiten, was mich nun erwarten würde. Ich war die Ruhe selbst.

Zum Schluss ging es noch zum Malen. Der Oberarzt verwandelte mich in ein Strichmännchen, malte schon mal mit einem dicken schwarzen Stift vor, wie man wo schneiden würde. Er bestätigte mir, dass man brusterhaltend operieren könnte und ich drohte ihm, dass er nicht zu viel wegnehmen darf. Ich hab ja schon öfter verhandelt, vorher aber nie über Körbchengrößen. Wir einigten uns darauf, dass er schaut was er machen kann, trotzdem aber alles rausholt was raus muss.

Zum Schluss teilte mir eine Schwester noch mit, dass ich doch morgen früh noch punktiert werden muss. Ich wunderte mich. Für mich hieß das einfach nur „es muss geklärt werden wo genau geschnitten wird“, was für mich mit den lustigen Strichen eigentlich erledigt war. Meine Zweitmama, die mich mal wieder begleitete und ich hakten nach. Dann wurde ich blass und mir wurde schlecht. Plötzlich war ich gar nicht mehr so locker und in meinem Zahnarztmodus, von wegen Augen zu, Mund auf. Ich machte mir fast in die Hose vor Angst, wollte auch nicht mehr reden und am liebsten auch nicht mehr denken. Nur klappte das leider nicht. Ich musste immer wieder an die Schilderung von dem denken, was man morgen mit mir anstellen würde. Es machte mir keine Angst, dass man vor hatte mich aufzuschneiden. Einmal quer unter der Brust, senkrecht nach oben und noch um die Brustwarze herum. Durch die offene Brust wollen sie auch bis in die Achsel rein, um dort für die Lymphknoten keinen weiteren Schnitt machen zu müssen. Schließlich würden sie mich ja ohnehin weit genug aufklappen. Und ich bin dann unter Vollnarkose, bekomme sowieso nichts mit. Aber eine Nadel unter laufender Mammographie bis zur Mitte meiner Brust zu schieben, das war einfach zu viel für mich. Ich hatte eine scheiß Angst!

Am nächsten Tag befand ich mich völlig widerwillig und mit flauem Gefühl im Magen um 7 mit meiner Zweitmama im Krankenhaus. Wir gingen direkt zur OP Vorbereitung, wo ich meine Klamotten los wurde und dafür diesen sexy Kittel mit den tollen Netzstrumpfhosen bekam. Als der Mann, der mich eingewiesen hatte meinte dass ich ja kein Beruhigungsmittel wollte, habe ich sofort mein Veto eingelegt und ihm erklärt, dass ich nun doch etwas bräuchte. Schließlich hatte ich erst ganz zum Schluss erfahren, was man mir da antun will, während ich noch wach bin. Er lachte, ging weg und kam mit einer Tablette und einem Schlückchen Wasser zurück. Ein Glück. Ich nahm die Tablette und wartete, zitterte aber am ganzen Körper vor Aufregung.

Gegen 8 Uhr wurde ich in meinem Bett hoch zur Radiologie geschoben. Zu meiner Horror-Nadel. Ich konnte nicht mehr anders und war nur noch am Heulen, betete dass endlich die Wirkung der LMAA-Tablette einsetzen würde, doch es passierte nichts. Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit dann in das Zimmer geschoben wurde, in dem die Mammographie stattfinden sollte, war ich bereits völlig aufgelöst. Ich schilderte den einfühlsamen Frauen dort meine Ängste und eine von ihnen versprach mir die ganze Zeit die Hand zu halten.

Die erste Mammographie von zwei Seiten erfolgte im Stehen. Mir war heiß und kalt zugleich und ich wollte überall sein, nur nicht hier. Dann ging es los. Während meine Brust im Liegen zwischen diesen beiden Platten gefangen war, wurde diese schier endlose Nadel in sie geschoben. Ich fing an zu hyperventilieren, stand kurz vor einer Panikattacke, versuchte sie wegzuatmen, wie ich es bei der Schwangerschaft mit den Wehen gelernt hatte. Ich war mir sicher, dass sie nicht getroffen haben konnten, so viel wie ich mich bewegte. Ich drückte die Hand der Schwester, bis meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Dann die erlösenden Worte: „Geschafft!“ Der Draht saß. Um zu überprüfen ob er auch dort saß wo er hin sollte, folgte noch eine weitere Mammographie. Obwohl ich es gar nicht wollte, schaute ich zur Seite, sah dort blutige Tücher. Dann runter zu meiner Brust. Mir wurde ganz schwindelig als ich den Draht sah, der aus ihr hinaus ragte. Wenigstens saß er tatsächlich genau dort wo er sollte. Verdrahtet und wie unter Schockstarre wurde ich nach kurzer Wartezeit zur Schleuse gebracht.

Dort angekommen hatte ich mich wenigstens weitestgehend wieder beruhigt. Das in meinen Augen schlimmste hatte ich nun hinter mir. Nun würde der Teil kommen, für den ich verdammt nochmal hier war. Endlich wird man die Reste dieses beschissenen Aliens aus mir entfernen, auf dass es nie wieder kommt!  Bei der Schleuse selbst konnte ich schon wieder mit dem Pfleger witzeln, auch wenn wir uns nicht wirklich lange unterhalten konnten.

So sieht also ein OP von innen aus. Die einzigen Operationen die ich bis dato hatte, war eine Weisheitszahn-OP, die irgendwie anders war und eine abgerissene Nabelschnur nach der Geburt meiner Tochter. Da hatten sie mich allerdings noch im Kreißsaal schlafen gelegt.

Meine Lieblingsärztin huschte vorbei und kam sofort zu mir als sie mich gesehen hatte, redete mir Mut zu, den ich ab da eigentlich gar nicht mehr brauchte. Man merkte ihr an, dass sie da unten im OP voll in ihrem Element war. Sie wuselte mit den anderen Ärzten und Schwestern herum, bereiteten alles vor. Wieviele Menschen dort doch waren. Mir wurde plötzlich bewusst, wie viele Leute nun bei der OP dabei sein würden. Krass. So ein Aufwand. Ich hatte allerdings nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, da kam die nette Anästhesistin. Sie fragte mich wie es mir geht und ich meinte dass ich das Gefühl habe, dass ihre Tabletten kaputt sind. Sie schaute mich verwundert an und meinte „Sie wollten doch gar kein Beruhigungsmittel.“ Ich erklärte ihr warum ich mich umentschieden hatte, sie blätterte in meiner Akte und erklärte mir dann, dass ich auch nichts bekommen habe. Völlig irritiert hakte ich nach, meinte dass der Mann in der Vorbereitung mir doch eine Tablette gegeben habe, nachdem ich ihn aufgefordert hatte mir etwas zur Beruhigung zu geben. Daraufhin meinte sie dann, dass das gegen das Erbrechen nach der Narkose war. Bei der OP nach der Geburt meiner Tochter ist mir direkt alles hochgekommen. Das wollte man vermeiden. Dass ich Panikattacken und eine scheiß Angst hatte wohl nicht. Die Ärztin erklärte mir noch, dass er mir das auch gar nicht hätte einfach so geben dürfen. Woah, war ich sauer! Ich wollte dem Kerl am liebsten sowas von in den Arsch zu treten, wenn ich wieder gerade stehen kann! Dann durfte ich rückwärts zählen…

Über 5 Stunden später nahm ich langsam wieder etwas wahr. Ich hörte ein stetiges Piepsen, Stimmen, Gewusel. Sehr unangenehm. Vor allem weil ich es nicht schaffte, meine Augen zu öffnen. Ich dämmerte wieder kurz weg, war dann plötzlich wieder bei Bewusstsein. Nur die Augen spielten nicht so mit. Als ich es schaffte sie zu öffnen stellte ich fest, dass ich im Aufwachraum war. Was wohl mehr so einer Aufwachsammelstelle gleich kam. Ich war viel zu schwach um mich bemerkbar zu machen, wurde aber immer nervöser. Ich wollte dort weg, lieber meine Ruhe haben. Als dann irgendwann ein verschwommener Kopf über mir auftauchte, fragte ich sofort ob ich zu meiner Zweitmama kann. Da ich es auch genau so formulierte, war der gute Mann erstmal irritiert. Ich nuschelte dann noch, dass sie irgendwo da draußen sein müsste. Und schon war ich wieder weg, ständig im Halbschlaf. Eine gefühlte Ewigkeit später wurde ich dann endlich rausgerollt, habe den halben Weg zum Zimmer verschlafen.

Als ich irgendwann wieder die Augen öffnete, stellte ich fest, dass ich nicht allein in dem Zimmer war. Also abgesehen von der Frau meines Vaters. Keine Ahnung wer zuerst da war. Aber wir beide waren noch ziemlich benommen. Umso später es wurde, umso wacher wurde ich. Klar, hatte ja auch den halben Tag verschlafen. Zum Glück ging es meiner Bettnachbarin ähnlich. Etwa bis Mitternacht tauschten wir uns dann noch aus, bestellten uns dann zusammen ein Schlafmittel. Die Nacht war mäßig. Die Brust hat immer wieder recht heftig weh getan. Und die beiden Schläuche neben an der Seite mit den lustigen Flaschen daran nervten. „Sie haben also den Draht durch zwei Schläuche ausgetauscht. Prima!“ dachte ich mir und beschloss sie erstmal zu ignorieren.

Im Gegensatz zu meiner Bettnachbarin ließ ich den Katheter noch drin und konnte so relativ gut schlafen, zumindest ohne aufstehen zu müssen. Sie dagegen war die halbe Nacht auf Wanderschaft, schwankte immer mal wieder zum Klo und zurück, worüber wir uns nach dem Frühstück köstlich amüsierten. Wir waren beide völlig bewegungsunfähig und prosteten uns mit unserem Schmerzsaft zu, als würden wir einen Kurzen kippen. Schmerzen hatten wir dennoch. Es zog mir bis in den rechten Arm rein. Ziemlich unangenehm!

Am Vormittag bekamen wir dann noch unsere Herzkissen, damit wir es uns bequemer machen konnten. Wirklich praktisch die Teile! Wir klemmten sie uns direkt unter den Arm und entschieden uns, uns nicht mehr zu bewegen. Falsch gedacht! Nach dem super ekelhaften Mittagessen dachten wir, wir hören nicht richtig. Da kam doch tatsächlich eine Frau zu uns, die Bewegungsübungen mit uns machen wollte. Wir dachten erst das wäre ein böser Scherz aber die meinte das tatsächlich ernst. Wir ächzten, wir jammerten, wir flehten. Aber wir lachten auch. Wenn auch ein wenig wehleidig.

Der erste Tag „danach“ stellte sich als wirklich geschäftig raus. Am Nachmittag kam eine Frau, die uns unsere Kompressions-BHs brachte. Meine Nachbarin hat sich gar nicht mehr eingekriegt. „Die sind so klein, wie soll denn das Teil Kompression aufbauen? Guck doch mal!“ und zupft an dem engen Top mit breiten Trägern und dem Reißverschluss auf der Vorderseite. Wir haben nur noch gelacht. Ist einem von uns etwas runtergefallen, haben wir beide uns angesehen, als hätten wir etwas fürchterlich schlimmes angestellt, was nie wieder gut zu machen ist: „Neiiiiiin! Ich werde es nie wieder aufheben können“ – „Oh mein Gott! Was hast du getan?!“ – „Warten wir auf eine Schwester die unfreundlich ist, die soll sich bücken!“ – eifriges Nicken.

Damit wir nicht verhungerten, haben wir am Abend bei der Pizzeria bestellt. Die kennen die Klinik schon. Wir hatten dann auch mal Zeit, uns selbst genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit den orangenen Jodrückständen beschloss ich, an dem nahenden Halloween einfach als Kürbis zu gehen. Als meine Nachbarin dann mal wieder zur Toilette wanken wollte, sich vorher noch wie so oft mit ihren Schläuchen verheddert hat, guckt sie mich auf einmal entsetzt an. „Ohoh.“ Ich schaue sie fragend an. „Was hast du getan?“ Wortlos hält sie einen der Schläuche hoch. Allerdings das Ende davon. Das war neu. Und irgendwie nicht so gut. Sonst blieb sie immer nur irgendwie am Bett hängen und quiekte. Ich blinzelte irritiert. „Äh… soll ich mal wen ranklingeln?“ Die Nachbarin nickte „Jup.“ und suchte sich selbst ab um vielleicht einen Hinweis darauf zu finden, wo der Schlauch den nun her ist, den sie in der Hand hält. Zum Glück hat sich das als nicht so schlimm herausgestellt. Sie wurde einfach wieder angestöpselt – woran auch immer, ich habe mir die Augen zugehalten – und alles war wieder gut.

Am Abend schaute der Oberarzt nochmal vorbei. „Ich dachte schon sie hätten mich vergessen!“ donnerte ich ihm entgegen. „Aber wie könnte ich sie denn vergessen? Sie sind doch meine Patientin Nummer Eins!“ Ich lachte. „Und zu wie vielen haben sie das schon gesagt?“ Er überlegte kurz und antwortete dann ernst. „Hrm. Keiner.“ Das ging runter wie Öl. Ich mag ihn. Auch wenn ich wohl nur kurz die Nummer Eins war. Er erklärte mir dass alles super verlaufen ist, es nur schwierig war an die Lymphknoten ranzukommen. Durch die Chemo war das Gewebe schon sehr stark beeinflusst und muss wohl wie verklebt gewesen sein. Sie haben also einen Lymphknäuel aus mir herausgeholt, bei dem erst die Pathologie wirklich sagen konnte, wieviele es überhaupt waren. Er meinte sie hätten nicht wenig Gewebe weggenommen aber er wäre mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Da ich mich weigerte es mir anzusehen, konnte ich dazu noch nicht viel sagen.

Am nächsten Tag war das Ziehen der einen Drainage das Highlight. Oh, was haben wir uns in die Hose gemacht. Dabei hätte ich wetten können, dass meine Nachbarin sich diese, bei ihrer Akrobatik aus dem Bett zu rollen, selbst zieht. Ich musste den einen Schlauch noch behalten, da die Flasche noch zu viel Wundsekret enthielt. Am Mittag kam dann meine Mama vorbei um uns etwas zu essen zu bringen. Muttis Küche ist dann doch einfach das Beste! Natürlich teilte ich mit meiner Leidensgenossin. Aber auch nur weil genug da war. Abends kamen die Mädels von meiner Nachbarin vorbei und brachten uns Burger und Pommes mit! So hangelten wir uns von Tag zu Tag durch um an etwas zu Essen zu kommen, das nicht entweder wegschwimmt, wie Pappe schmeckt oder unklar ist ob das Fleisch jemals wirklich gelebt hat. Ihre Mädels waren super drauf und man hörte unser Gelächter auf der ganzen Station.

Mittlerweile war es dann auch schon so, dass die Schwestern entweder völlig genervt oder lachend aus unserem Zimmer gingen. Die meisten aber lachend. Ja, wir hatten unseren Spaß! Wenn die Schmerzen mal wieder zu groß wurden fragte eine von uns „Ich bestell mir noch was. Für dich auch noch ne Runde?“. Dann klingelten wir und trällerten „Hallooohooo, wir hätten gerne zweimal was gegen die Schmeeerzeeen.“ Ich frage mich ob die Schwestern irgendwann ausknobelten wer zu uns kommen darf/muss.

Am nächsten Tag war Halloween. Jedes Mal wenn die Tür aufging, gröhlten wir „Süßes oder Saures!“. Das kommt besonders gut wenn man gar nicht wirklich fähig ist aufzustehen. Immerhin ist ein Eis dabei rum gekommen. Sonst hat für den Tag der Mann und ein Freund meiner Bettnachbarin unsere Verpflegung übernommen. Da gab es lecker Sandwiches.

Den Tag darauf durfte meine Nachbarin nach Hause. Natürlich freute ich mich für sie, war aber trotzdem ein wenig betrübt, nun alleine auf dem Zimmer bleiben zu müssen. Meine Mama besuchte mich an dem Tag wieder und brachte mir Essen mit. So war ich wenigstens auch nicht völlig alleine. Am Abend wurde sie dann von meiner Schwester und ihrem Mann abgelöst, die nicht nur meinen kleinen Neffen dabei hatten, sondern auch meine Tochter. Auch wenn ich ein wenig Bedenken hatte, wie sie darauf reagieren könnte mich so zu sehen, war es einfach unglaublich toll dass sie da waren. Und ich auch zum ersten Mal meinen Neffen auf dem Arm hatte. Da waren mir die Schmerzen scheißegal! Auch meine Chemoschwester stattete mir einen kurzen Besuch ab.

Am Morgen danach verfrachtete man eine Frau mit Blutungen während der Schwangerschaft auf mein Zimmer. Die Station gegenüber war überfüllt, so dass sie eben auf diese gekommen ist. Ist halt auch die Gyn. Nur anders. Kaum dass ihr Freund gegangen war, konnte sie ganz normal reden, hat gar nicht mehr so viel gejammert. Das war wieder dieses typische Phänomen, wenn man nicht schreit, tut es nicht weh / ist es nicht so schlimm. Zum Kotzen! Würden wir uns alle gegenseitig ernster nehmen, müsste man gar nicht so übertreiben. Wie es ausging habe ich nicht mehr mitbekommen, denn ich durfte endlich Nachhause!

Nun hieß es erstmal auf die Ergebnisse der Pathologie warten und heilen. Körper wie auch Seele. Eine gute Woche später durfte ich dann wieder in der Klinik antanzen um die Ergebnisse zu erfahren und die Wunde betrachten zu lassen. Die Ärzte haben wirklich gute Arbeit geleistet! Nicht nur dass jede Schwester beim Verbandswechsel im Krankenhaus immer wieder meinte wie gut das aussehen würde, so hatten sie auch alles laut Pathologie entfernt. Die Ränder waren frei von Krebszellen oder Verkalkungen. 10 Lymphknoten wurden in dem Knäuel entfernt. Und das Beste: KEINE waren davon (mehr) befallen.

Wenn also nur die Taubheit, die ich seit der OP unter dem rechten Arm hatte das einzige sein würde was bleibt, wäre ich damit überaus zufrieden!

Nächster Halt: Bestrahlung!

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